Frauen, die Bier brauen: Katja Zaunberger (Starkenberger)

 
Starkenberger Bier Brauerin  Die diplomierte Braumeisterin Katja Zaunberger bringt bei der täglichen Arbeit in der Starkenberger – Brauerei in Imst nicht nur ihr ungeheures Fachwissen, sondern auch ihre Leidenschaft fürs Bierbrauen ein.

Für die Blog-Reihe von Culinary Craft Tours hat Katja Zaunberger meine Fragen rund um ihre Ausbildung, ihre Leidenschaft fürs Bierbrauen und ihre Erfahrungen in der Männerdomäne Bier beantwortet.

Wann hat deine Faszination für das Bierbrauen begonnen?

Etwa in der 8. oder 9. Klasse; ab da ging es so langsam um die Frage, was man werden will und irgendwie bin ich bei dem Thema Getränke hängen geblieben. Genau das war als Kind schon immer eine meiner Leidenschaften.
Allerdings glaube ich nicht, dass jemand meine „Drinks“ aus Blättern, Bachwasser und sonstigen Zutaten, die man als Kind so draußen findet, probiert hätte.
Während meiner Lehrzeit kam dann immer mehr die Begeisterung für hochwertige Biere aus möglichst kleinen Regionalen Brauereien.

Kannst du mir etwas über den Ablauf deiner Ausbildung erzählen?

Bier brauen Starkenberger

Von September 2015 bis Januar 2018 habe ich die Ausbildung zur Brauerin und Mälzerin bei der Storchenbräu Pfaffenhausen absolviert. Hier durfte ich alles erlernen, was man für den Beruf benötigt und als gute Gesellin braucht. Und das auch noch in 2,5 Jahren anstatt der regulären 3 Jahre.
Was einzigartig war und ist, ist der Umfang des Wissens und der Tätigkeit die mir bei dieser kleinen Regionalen Brauerei beigebracht wurde.
Von März 2018 bis zum August 2020 verbrachte ich meine Gesellinnenzeit beim Rugenbräu in Interlaken in der Schweiz. Hier ging es dann richtig rund zu: zu meinen täglichen Aufgaben gehörte alles rund ums Bier sowie die ersten Einblicke in die Whisky- und Gin Herstellung als auch der ein oder andere Ausflug in das Organisatorische Geschehen der Brauerei.
Von September 2020 bis Juli 2022 wurde ich dann in Vollzeit zur Brau- und Getränketechnologin sowie Betriebsbraumeisterin bei Doemens ausgebildet.
Im August 2022 kam ich dann in die Starkenberger Brauerei nach Imst.


Wie hat die fast ausschließlich männliche Bierbrauwelt auf dich reagiert bzw. wie ist es dir unter lauter Männern ergangen?

Während meiner Lehrzeit war es nicht immer einfach aber nicht, weil die Männer irgendwie Vorurteile gehabt hätten oder so. Sondern eher, dass die körperlichen Voraussetzungen ein wenig andere sind. Allerdings kann man dieses Problem mit der Zeit ein wenig abmindern, da man auch Techniken bzw. Kniffe entwickelt, die die Arbeit erleichtern. Zudem hilft auch oft einfach mal der Gang ins Fitnessstudio um die Rückenmuskulatur zu stärken. Aber generell ist das Arbeiten mit Männern oft einfacher. Wobei ich sagen muss das ich jeweils Glück in den Betrieben hatte, in meinem Lehrbetrieb hatte ich zum Beispiel eine sehr nette Kollegin. Allerdings war der „Zickenkrieg“ in der Berufsschule schon ein anderer.

Welche Bierstile braust du am Liebsten?

So wirklich einen Liebling gibt es da nicht, da jeder Bierstil seinen besonderen Reiz beim Brauen hat.
Allerdings finde ich Weißbier/Weizen ziemlich beeindruckend, da man die Gärung wirklich in Echtzeit beobachten kann. Man erlebt bei den offenen Gärbottichen mit allen Sinnen den Fortschritt der Gärung. Hier in der Starkenberger Brauerei braue ich am Liebsten das Heimatbier oder den Bock.

 

Kiste Bier Starkenberger

Was waren für dich Beweggründe, zur Starkenberger Brauerei zu gehen?

Der Entscheidende Faktor zu Starkenberger Brauerei zu gehen war die Nähe zur Heimat. Da ich ein absoluter Familienmensch bin, ist mir die Möglichkeit spontan mal „schnell“ auch unter der Woche zu Familie und Freunde heimzufahren sehr wichtig.

Steckbrief:
Name: Katja Zaunberger
Alter: bald 25 (oder wie man im Allgäu dann sagt: eine alte Schachtel)
Herkunft: Apfeltrach/Unterallgäu
Hobbys: Fußball im Verein, Motorrad fahren, Skifahren, Wandern, Sportschießen